Habilitationen

Prof. Dr. Britta Frede

Dieses Projekt untersucht informelle Formen des islamischen Lernens für Erwachsene in afrikanischen Städten der Gegenwart. Ziel ist es, einen Beitrag zur Forschungslücke in Bezug auf nicht-institutionalisierte Formen der islamischen Bildung zu leisten, indem es sich in einem ersten Schritt auf den Lernkreis konzentriert. In einem zweiten Schritt zollt das Projekt der Medienrevolution Tribut, indem es Wege des Selbstlernens durch das Lesen von Druckerzeugnissen oder den Konsum von Webinhalten untersucht. Ziel dieses Projekts ist es, das Zusammenspiel traditioneller Vorstellungen von Wissensvermittlung mit zeitgenössischen Lebensweisen in afrikanischen Städten und deren Auswirkungen auf Konzepte islamischer Autorität zu beleuchten. Das Interesse liegt darin zu verstehen, wie Autorität in solch sozial heterogenen Umgebungen konstruiert und ausgeübt wird.
Nicht-institutionalisierte Formen des Lernens werden als ein Beziehungsprozess verstanden. Islamische Bildung wird in einem vielschichtigen Umfeld konstruiert, an dem verschiedene Akteure aus dem religiösen, politischen oder technologischen Bereich, aus dem lokalen, nationalen und transnationalen Spektrum beteiligt sind. Lernen und Lehren ist zudem in gesellschaftliche Hegemonien eingebettet. Die Frage des Werdens wird durch einen intersektionalen Blickwinkel analysiert, wobei soziale Marker wie Alter, Geschlecht, Sprache und sozialer Status in die Analyse einfließen. Die Forschung wird an verschiedenen Forschungsorten durchgeführt, die in unterschiedliche translokale Sphären der Konnektivität eingebettet sind. Die Daten werden hauptsächlich in Mauretanien, Kenia, Marokko und Südafrika erhoben.