Druckansicht der Internetadresse:

Sprach- und Literaturwissenschaftliche Fakultät

Lehrstuhl Islamwissenschaft – Prof. Dr. Rüdiger Seesemann

Seite drucken

Forschung

Die Forschung am Lehrstuhl für Islamwissenschaft hat einen Schwerpunkt auf dem Islam in Afrika. Seit der Gründung des Lehrstuhls haben sich mehrere breitere Forschungsfelder etabliert.

An erster Stelle ist die Forschung über die Tijaniyya zu nennen, eine Sufi-Bewegung, die Ende des 18. Jahrhunderts in Marokko und Algerien entstand und sich ab dem frühen 19. Jahrhundert über den gesamten afrikanischen Kontinent und Ende des 20. Jahrhunderts auch darüber hinaus verbreitet hat. Die Tijaniyya ist eine der lebendigsten Sufi-Bewegungen des heutigen Afrikas, die sich für die Verbreitung der arabisch-islamischen Bildung einsetzte, in vorkoloniale militante Dschihad-Bewegungen in Westafrika verwickelt war und seit ihren Anfängen mit mehreren Disputen unter Gelehrten zu kämpfen hatte. Die Gelehrten dieser Sufi-Bewegung haben ein umfangreiches Werk an religiösen und wissenschaftlichen Texten in Arabisch und afrikanischen Sprachen geschaffen.

Zweitens beschäftigte sich eine ganze Reihe von Forschungsprojekten am Lehrstuhl mit der islamischen Bildung in Afrika, ihrem Wandel durch politische Transitionen und Globalisierung, ihrer Begegnung mit kolonialen und postkolonialen Bildungsinstitutionen und schließlich den transregionalen Netzwerken, die an den Transformationsprozessen islamischer Bildung beteiligt sind. Neben der institutionellen Dimension wurden auch epistemologische Fragen verfolgt, indem die Vielfalt der Herangehensweisen an islamische Texte auf der Grundlage empirischer Forschung analysiert wurde.

Die dritte Forschungstradition betrifft das islamische Recht in Afrika, seine Praxis und Umsetzung. In diesem Zusammenhang wurde vor allem die Rechtsliteratur (fatwas) analysiert und ein Beitrag zur Erstellung einer Sozialgeschichte der Muslime auf dem Kontinent geleistet. Einige der größeren Projekte befassten sich mit religiösen Stiftungen (waqf), der Handelspraxis und der Sklaverei. Arabische Manuskripte bildeten einen wichtigen Quellenbestand für diesen Forschungsbereich.

Forschungsdaten, die in den größeren Forschungsverbünden bis 2007 gesammelt wurden, sind in der Bayreuther Forschungsdatensammlung "Islam in Afrika" für die breitere Forschungsgemeinschaft zugänglich. Wenn Sie mehr über die Forschung am Lehrstuhl für Islamwissenschaft wissen wollen, schauen Sie bitte unter


Verantwortlich für die Redaktion: David Malluche

Facebook Youtube-Kanal Instagram UBT-A Kontakt